Montags um Sieben

‘Brot und Spiele’

1. November 2021 – 19 Uhr
Atelier PIAMARIA, Alleestrasse 11, 2503 Biel
Extrakt zeigt: Brot und Spiele mit: Marion Leyh, Sylvia Garatti, Urs Peter Schneider, Markus Amrein ‘’Extrakt’’ ist eher ein Pool als eine feste Gruppe, eine Plattform für radikale, verdichtete Programme mit dem Anspruch, bestehende Neue Kunst weiter zu entwickeln. Marion Leyh hat den Pool 2005 gegründet und für das neue Projekt ihren Gatten Urs Peter Schneider und das Performerduo Sylvia Garatti und Markus Amrein eingeladen. ‘’Brot und Spiele’’ beleuchtet, als ein Multimediaprojekt, das fatale Thema aus vielerlei Perspektiven in einer fulminanten, mehrbödigen Darbietung neu. Der Abend ist, auf einem sorgsamen Regelwerk beruhend, seit 2021 in ständiger Vorarbeit, für Leute konzipiert, die sich durch den abgedroschenen Titel nicht abschrecken, aber wachrütteln lassen möchten. En tant que projet multimédia, “Bread and Games“ jette un nouvel éclairage sur ce sujet fatal, sous de nombreux angles, dans un spectacle brillant aux multiples facettes. Basée sur un ensemble de règles minutieuses, la soirée est en préparation constante depuis 2021, conçue pour les personnes qui ne sont pas rebutées par le titre éculé, mais qui veulent être réveillées par celui-ci.

„Extrakt“ ist der Name einer Gruppe, eines Pools von PerformerInnen, und zugleich eine Plattform für radikale, verdichtete Programme mit dem Ziel, bestehende Neue Kunst weiter zu entwickeln. Marion Leyh hat diese Gruppe initiiert und verantwortet in ständiger künstleri- scher Auseinandersetzung deren theoretisches und praktisches Vorankommen, und dies seit 2005.

In den Jahren 2020 und 2021 entsteht die heiter poetische Performance mit dem (leicht ironisch auf die römische Herkunft hinweisenden) Titel „Brot und Spiele“, auf dem Hintergrund eines Gesellschaftsbildes, das sich durch Geldgier und Machtbezogenheit darstellt; in der rasanten Dynamik von Süchten, Depressionen, Elektrosensibilitäten und Verdummungen, der Kluft zwischen Arm und Reich, dem Verlust autonomen Denkens und Handelns, sind immer neue Spielarten in Kunst, Politik und Bereichen des Persönlichen zu konstatieren; inmitten der gefährlichen Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele des Individuums (dessen Verzichtenkönnen sich immer deutlicher

verringert) entstehen, zum Glück, allerhand Auswege und Alternativen.

Alternative, neue Betrachtungsweisen zum Thema „Brot und Spiele“, in erfundenen Situationen mit ihren Regelwerken, geben der Performance Form und Inhalt, in meist szenischen Sequenzen für ein bis vier Ausführende; jeweilige Ankündigungen vor dem Publikum schaffen eine echte Transparenz der je zugrundeliegenden Spielregeln, die sich einem grossen Spielbuch verdanken, aus dem sie vorgelesen werden; verwendete Materialien kommen durchwegs aus dem kulinarischen (Brote, Mehl, Gewürze, Früchte, Geschirr) und aus dem spielbezogenen (Karten, Brett- spiel, Mikado, Spieldosenmusik, Rituale der Erwachsenen, Weltliteratur) Bereich, neuartig beleuchtet.

Es stehen „Brot“ für Materie, Nahrung, Körper und „Spiel“ für das Spiel des Lebens in seelischen und geistigen Ausprägungen, nicht simplifi- ziert, doch so, dass Manches sich durchdringt und verfädelt. Die erarbeitete Kreation realisiert, auf vielerlei Aktionsebenen, ein „Spiel im Spiel“.

Flyer (PDF)