Montags um Sieben

‘Trio Kimmig–Studer–Zimmerlin mit John Butcher’

6. Februar 2017 – 19 Uhr
Atelier Pia Maria, Quellgasse 3, 2502 Biel
Sternstunde unwiederholbarer Spontankompositionen Harald Kimmig Violine, Daniel Studer Kontrabass, Alfred Zimmerlin Violoncello und John Butcher Saxophone

Trio Harald Kimmig Violine, Daniel Studer Kontrabass und Alfred Zimmerlin Violoncello; mit John Butcher Saxophone

Eine zeitlose Klangreise, die bei jedem Zwischenstopp neugieriger macht auf die folgenden Erkundungen. Die Deutsch-Schweizerische Formation verschmilzt mit John Butcher zu einem Metainstrument. Fein flirrende Violin- und Cellolinien verweben sich mit dem schnarrenden Sopransax, das Basspizzicato mit knatterndem Tenor.

John Butcher fügt sich mühelos in den Gruppenklang ein und entlockt seinen Holzblasinstrumenten Töne, die den Zuhörer immer wieder vor die Frage stellen, welches der vier Instrumente jetzt für welchen Klang verantwortlich ist. Eine Kooperation, die spontan entstand und vielleicht gerade deshalb so gut funktioniert.

Moments forts de la création spontanée d’œuvres impossibles d’être reproduites.

Voyage intemporel qui, à chaque escale, rend l’auditeur plus curieux de savoir quelle sera l’étape suivante. La formation germano-suisse crée avec John Butcher quasiment un méta-instrument. Les lignes mélodiques très subtiles des violons et des violoncelles s’entrelacent avec le saxophone soprano bourdonnant, le pizzicato de la basse s’associe au ténor crépitant. John Butcher s’intègre avec brio à la sonorité de l’ensemble et obtient au moyen de ses instruments à vent en bois des sons qui intriguent le public car celui-ci ne sait plus par moments lequel de ces instruments a produit tel ou tel son. Preuve que la coopération spontanée de ces musiciens fonctionne à merveille.

Flyer (PDF)

Harald Kimmig ist improvisierender Musiker, Performer und Komonist. In seinen Arbeiten und Kooperationen erforscht er Klänge und musikalisch-gestalterische Formen mittels Improvisation. Offenheit gegenüber allem Neuen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Künsztlerinnen aus anderen Sparten sind die zentralen Aspekte seines Schaffens. Auf virtuose Art kombiniert Kimmig instrumentale Geräusche mit konventionellem Violinspiel und entwickelte über Jahre einen unverwechselbaren Stil und Sound.

Daniel Studer lebt mit seiner Familie in Zürich; Romaufenthalt von 1981 bis 1995; Kontrabassdiplom, Gastkomponist im Elektronischen Studio in Basel, Komposition bei Johannes Schöllhorn; Preisträger des Werkjahres der Stadt Zürich 2010; Freie Improvisation und gemischte Formen von Improvisation und Komposition sind Zentrum der Arbeit. Verschiedene Raumprojekte, Projekte mit Live Electronics. Musik und Sprache, Musik und Tanz, Musik zu Videopoesien. Gezielte Auseinandersetzung mit dem Instrument und daraus folgende solistische Tätigkeit. Längere Zusammenarbeit mit Peter K Frey, Mischa Käser, Katharina Klement, Giancarlo Schiaffini, Dieter Ulrich, Alfred Zimmerlin; Gruppenarbeit mit dem Kontrabassduo Studer–Frey, III–VII-XII (Mischa Käser und Urs Haenggli) und dem Streichtrio Kimmig–Studer–Zimmerlin. Seit 2007 Dozent an der Hochschule der Künste in Bern für das Fach „Improvisation-Komposition“; Ideator des Festivals für Improvisierte Musik „Zweitagezeit“ in Zürich; Konzerte, Festivals und Radio- und Fernsehaufnahmen in verschiedenen Formationen in Europa und Japan.

Alfred Zimmerlin hat als Komponist ein umfangreiches Oeuvre geschaffen, das in verschiedenen Ländern aufgeführt wird und auf Tonträgern vorliegt. Auch als Improvisator ist er in verschiedenen Projekten tätig. Ihn interessieren die Heterogenität der musikalischen Erscheinungsformen, die Zeitschichten im Gegenwärtigen, das «kulturelle Gedächtnis». Seine Musik ist Ergebnis einer fortwährenden Auseinandersetzung mit Musiken unterschiedlichster Zeiten, Orte, Lebensräume. 2010 Dozent für Improvisation an der FHNW Hochschule für Musik in Basel, wo er den Masterstudiengang „Freie Improvisation“ leitet.

John Butcher, ursprünglich ein Physiker, verliess die Akademie 1982 und spielte seitdem mit zahlreichen bekannten Musikern auf der ganzen Welt. Er ist bekannt als Improvisationsmusiker für seine extremen akkustischen Ereignisse (Resonant Spaces CD). Er stammt aus Brighton und lebt seit den späten 1970 Jahren in London. Von 1993-1997 war er Direktor des London Musicians’ Collective und organisierte mehrere Festivals. (sound Art festivals mit Programmen zeitgenössischer Kompositionen und Improvisationen). Seine Workshops/Lesungen und Meisterkurse sind zahlreich; Royal Academy of Music, Vancouver Creative Music Institute, Barcelona Conservatory, Newfoundland Sound Symposium, Middlesex University, Princeton University, Parthenay Festival, Montreal University, Goldsmiths College, Dartington College, Stanford University, Queens University Belfast, Musik Akademie Basel. John Butcher ist bekannt als Solo Performer, der sich mit der Einzigartigkeit eines gegebenen Ortes oder Raumes mit seinem Spiel intensivstens verbinden kann.

‘Butcher stands as still as a statue, analysing a single sound to find the smallest nothingness, listening coolly like a doctor who hears a heartbeat with a stethoscope.’